Aussenministerium veröffentlicht Erklärung

Türkei bleibt standhaft: Ankara will Kommando über NATO-Raketen auf türkischem Boden

Die Türkei will im Gegenzug für eine Zustimmung zum Aufbau der geplanten europäischen Nato-Raketenabwehr einen Teil der Kommandogewalt.

Kurz vor dem NATO-Gipfel in Portugal macht die Türkei ihre Zustimmung zu dem geplanten Raketenabwehrsystem der Allianz von mehreren Bedingungen abhängig. Die auf türkischem Boden stationierten Raketen müssten auch unter türkischem Befehl stehen, sagte Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan nach einer Meldung des Nachrichtensenders CNN-Türk am Montag. Erdogan schloss ein Scheitern der Verhandlungen beim Gipfel am kommenden Wochenende nicht aus.

Es gehe nicht an, dass ein anderes Land den Befehl über die in der Türkei stationierten Raketen habe, sagte Erdogan bei seiner Rückkehr von einer Asien-Reise in Istanbul. Beim G-20-Gipfel in Seoul hatte Erdogan vergangene Woche mit US-Präsident Barack Obama über das Thema gesprochen. Nun sagte er, die Gespräche über technische Fragen des Raketenschildes innerhalb der NATO gingen weiter, beim Lissaboner NATO-Gipfel werde es weitere Unterredungen geben. „Wenn es eine Einigung gibt, na prima“, sagte Erdogan. „Wenn es keine Einigung gibt, kann man auch nichts machen.“

Die Türkei spielt bei der Planung des NATO-Raketenschildes unter anderem wegen ihrer geographischen Nähe zum Iran eine wichtige Rolle. Erdogan bekräftigte aber die Ankaraner Forderung, der Iran dürfe von der NATO nicht namentlich als Bedrohungsquelle genannt werden.

via Türkei bleibt standhaft: Ankara will Kommando über NATO-Raketen auf türkischem Boden – News2 | STERN.DE.


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