Keinen vor den Kopf gestoßen

Wilfried Meisen

KOMMENTAR

Keinen vor den Kopf gestoßen
Von Wilfried Meisen, 05.10.10
Klug und bescheiden hat sich die Kerpener Moschee-Gemeinde beim Umbau ihres Gotteshauses am Stiftsplatz verhalten: das Gotteshaus ist ein Kompromiss, mit dem alle leben können, außer den Liebhabern orientalischer Baukunst.
Anstatt die deutschstämmige Bevölkerung und Nachbarschaft mit Forderungen nach einem Minarett womöglich vor den Kopf zu stoßen und zu spalten, hat sie nur eine wenige Meter hohe Lichtkuppel bauen lassen. Die Moschee ist so von außen kaum zu erkennen, was etwas schade ist: Denn ein bisschen mehr orientalische Baukunst hätte dem ansonsten nicht gerade mit architektonischem Glanz verwöhnten Stiftsplatz gut getan. Wichtiger aber ist, dass sowohl die einheimischen als auch die türkischstämmigen Kerpener mit dem neuen Gebäude am Stiftsplatz leben können und sich keiner zurückgedrängt fühlt. Der Integration kann es nur guttun, wenn es für alle in Kerpen relevanten Religionsgemeinschaften auch repräsentative Gotteshäuser gibt.

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