Schach und Handicap

Am Samstag, den 20. Oktober 2012 fand in den Räumlichkeiten der Stadtwerke Schwäbisch Hall eine ganz besondere Simultanveranstaltung statt. (Das ist eine Form des Schachspiels, bei der ein Spieler gleichzeitig gegen mehrere Gegner antritt).

Der russische Schachgroßmeister Ernesto Inarkiev 2689 Elo, Nr.65 der Weltrangliste trat in einem Simultan gegen acht Spieler an.

Mit Hilfe des engagierten Vereinsmitglieds und Mitorganisatoren Ufuk Tuncer wurde ein geeignetes Teilnehmerfeld zusammengestellt. Ganz nach dem Motto ‚Schach und Handicap‘ wurden die vorderen Bretter von Spielern mit unterschiedlichsten Behinderungen besetzt.

Besonders erwähnenswert war hier der an Tetraspastik leidende Teilnehmer Antonio Florio, der in seiner Partie enormen Willen und Kampfgeist bewies. Peter Schmidt (Gehbehinderung) und unser Senior Rudolf Wunsch (Diabetiker) rundeten das Feld ab. Die nächsten 2 Bretter wurden durch die wahren Meister des Handicaps, dem Blindsimultanrekordhalter FM Marc Lang und dem mehrfachen Blindmeister Dieter Riegler, besetzt. Erstere spielte selbstverständlicherweise mit verbundenen Augen.

Was wäre aber eine Haller Schachveranstaltung ohne die Teilnahme einer Frau? Mit WIM Judith Fuchs (2290, Leipzig) durfte sich Hall einer besonders hübschen und klugen Olympia- und Nationalspielerin erfreuen. Jungtalent und Teamkollege Nikolas Pogan (Schüler Ufuk Tuncers) und der aus Heidenheim-Sontheim stammende Kevin Walter machten das Teilnehmerfeld komplett.

Nach der Begrüßung von Harald Barg, 2.Vorsitzender des Schachklubs Schwäbisch Hall und

Johannes van Bergen, Geschäftsführer des Haller Energieunternehmens, konnte es endlich losegehen. Turnierleiter und Talkmaster Ufuk Tuncer gab den Startschuss.

Geschickt moderierte er die Veranstaltung mit viel Witz und Esprit, während im 4.Stock GM Boris Avrukh für Gäste kommentierte. Nach einigen Stunden gelang es Blindrekordhalter (blind spielend!) FM Mark Lang unserem russischen Spitzenspieler ein Remis abzutrotzen. Für eine noch größere Überraschung sorgte allerdings der an Tetraspastik leidende Antonio Floria, der sich durch starken Willen und Kampfgeist am Ende über ein Remis freuen durfte.

Der Endstand: 7:1 für Ernesto. Am Ende waren sich alle einige: Eine gelungene Veranstaltung des SK Schwäbisch Hall!

Text: Ufuk Tuncer


Beitrag veröffentlicht

in

,

von

Schlagwörter:

Kommentare

Eine Antwort zu „Schach und Handicap“