Krefeld: Kritik an Fragebogen der Krefelder Arbeitsagentur

Kritik an Fragebogen der Krefelder Arbeitsagentur

VON SEBASTIAN PETERS – zuletzt aktualisiert: 27.10.2011

Krefeld (RP). Die Krefelder Arbeitsagentur fragt neuerdings alle Kunden nach Ihrem Migrationshintergrund, und nicht mehr nur einfach nach der Nationalität. Die Kunden der Agentur sollen jetzt also auch angeben, ob Vater oder Mutter im Ausland geboren und erst nach 1949 nach Deutschland zugewandert sind. Der Deutsche Gewerkschaftsbund Krefeld kritisiert dies scharf.

DGB: „Erhebung unbrauchbar“

DGB-Chef Ralf Köpke sagte auf Anfrage unserer Zeitung: „Diese Erhebung ist unbrauchbar, da viel zu weit gefasst.“ Köpke kritisiert, dass Kinder von 50- bis 60-Jährigen, die in Deutschland geboren wurden und oft perfekt die deutsche Sprache beherrschen, durch die Erfassung zu „Personen mit Migrationshintergrund“ werden, ohne dass die Statistik Aussagekraft habe. Er schlägt stattdessen vor, das Jahr 1970 als Grenze festzulegen.

Befragt werden alle Arbeitsuchenden, Arbeitslosen und alle von Arbeitslosigkeit bedrohten sowie alle erwerbsfähigen Hilfebedürftigen und die Personen, die in einer Bedarfsgemeinschaft leben. Die Bundesagentur erhofft sich „mehr Transparenz“. „Die bisherige Unterteilung in Deutsche und Nichtdeutsche hilft in der Regel nicht weiter“, sagte eine Krefelder Sprecherin gestern unserer Zeitung. Die Krefelder Arbeitsagentur will die Bögen jedoch im Unterschied zu anderen Städten nicht postalisch versenden, sondern nur persönlich vor Ort ausfüllen lassen; und zwar nur dann, wenn die Kunden ohnehin zu Terminen kämen. Arbeitgeber sollen die Daten nicht erhalten.

via Krefeld: Kritik an Fragebogen der Krefelder Arbeitsagentur | RP ONLINE.


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